
Um 8.20h sind wir an der Bushaltestelle, um 8.30h soll der Bus nach Ranong fahren. Sagt der Typ mit dem wir tauchen waren. Jede Stunde gibt es einen Bus, kein Problem. Er hat auf Payam gearbeitet, er kennt sich aus. Maries Freundin Lisa hatte uns gesagt es gäbe nur einen Bus um 7.30h – aber wer ist denn schon um 7.30h wach und mit gepacktem Rucksack an der Bushaltestelle?
Tsja. Hätten wir mal auf Lisa gehört. Es gibt nämlich keinen Bus um 8.30h, auch keinen um 9.30h – sondern erst um 10h! Ahhhhhh!!!! Und alles meine Schuld. Der kleine Mann in der Infobude weiß nicht genau wann die Fähre von Ranong nach Payam das letzte Mal fährt, aber er vermutet dass wir sie nicht erwischen wenn wir auf den 10h Bus warten. Mist. Taxi? 2900 Baht (Bus 170 pP). Plötzlich hat der kleine Mann eine Idee, telefoniert aufgeregt mehre Male, und am Ende kann er uns ein Ticket für einen Kleinbus verkaufen, der uns dann sogar direkt zur Fähre bringt, nicht nur zum Busbahnhof. Wann? Gleich, gleich. 8.40h schreibt er auf mein Ticket.
Der Minibus ist der Visarun-Bus. Fast alle arbeiten hier obwohl sie nur ein Touristenvisum haben. Dieses muss alle zwei Monate verlängert werden, in dem man das Land verlässt und dann wieder einreist. Diese Visaverlängerungen sind als komplett organisierte Tour möglich. Kleinbus bringt alle zum Hafen, man fährt rüber nach Burma, bleibt dort ein Weilchen, kommt zurück, und bekommt den Pass mit allen wichtigen Stempeln wieder. Feine Sache, die Fähre nach Burma fährt nicht weit von unserem Anleger entfernt, und schwupps sind wir auf dem Weg nach Ranong.

Am Ende fährt unsere Fähre doch erst um 14h, wir sind also ziemlich früh am Anleger. Es ist keine Personenfähre, sondern ein Boot das einfach alles transportiert. Es wird ein endloser Stapel Wasserflaschen eingeladen, Kisten mit Dosenbier, Eier, Eier, Eier, Plastiktüten mit halben Tieren, etwas Obst… kurz nach 14h legen wir ab – dann stoppen uns laute Rufe: ein Taxi spuckt noch weitere Fahrgäste aus… also zurück an den Anleger und die Reisenden einladen, die mit dem 10h Bus angekommen sind. Geschafft hätten wir es also auch mit dem nächsten Bus, aber hey, so wussten wir, dass wir sicher auf der Fähre sind.

Auf Payam angekommen steigen wir auf ein Motorradtaxi und lassen uns auf die andere Seite der Insel, zum Ao Yai Strand, bringen. Endlich bin ich in Thailand angekommen! Genau SO hatte ich mir das vorgestellt! Kein 7/11, kein McDonald’s… eine Insel ohne Autoverkehr, am Anleger nur ein kleiner Ort mit vier Querstraßen… und dann fahren wir ins Grüne. Cashewbäume so weit das Auge reicht. Es ist noch nicht ganz Saison, aber der schere Duft der Cashewfrüchte hängt in der Luft. Mmmm… Zwischen den Bäumen taucht hier und da eine Bambushütte auf, die Menschen sind mit ihrem Alltag beschäftigt – und immer dieser Duft nach Cajú. Mein Lächeln wird immer breiter, ich will dass diese Achterbahnfahrt (es geht HUI, auf und ab auf der kleinen Betonpiste die man durch den Wald gebaut hat) durch diesen Jungel aus Cashewbäumen kein Ende nimmt! Und dann sind wir am Strand...
